Botonischer Garten
Der Botanische Garten befindet sich in Berlin Lichterfelde und weist bei einer Fläche von 43Hektar eine Pflanzenvielfalt von 22000 verschiedenen Arten auf. Damit ist es der größte Botanische Garten Deutschlands und der drittgrößte weltweit.
Seit 1809 ist der Garten der Universität unterstellt, so ist es auch heute noch
und seither hat der Garten den Status einer Fakultätsunabhängigen Zentraleinrichtung. So kam es auch zu der Entwicklung zum weltweit angesehenen Botanischen Garten mit Wissenschaftlichem Charakter.
An den Garten grenzt auch gleich das Botanische Museum, beide zusammen weisen eine jährlich Besucherzahl von ca. einer halben Million Menschen auf.
Seit 1904 ist der Garten für Besucher geöffnet, obwohl die offizielle Eröffnung
erst im Mai 1910 nach Fertigstellung aller Gebäude statt fand.
Der 2. Weltkrieg hinterließ seine Spuren, doch die Alliierten unterstellten den Garten nach dem Krieg der Stadtverwaltung. So konnte er schon im Herbst 1945 wiedereröffnet werden. 1949 wurde dann mit amerikanischer Finanzhilfe der Wideraufbau gestartet. Die Gebäudeschäden zu beseitigen dauerte teilweise bis zu 40 Jahre. Einmaliges Pflanzenmaterial ging aber für immer verloren.
2003 drohte die Uni mit der Schließung des Gartens auf Grund von
umfangreichen Mittelkürzungen. Für den Erhalt des Gartens wurden 78000 Bürgerstimmen gesammelt. Der Garten ist erhalten, musste aber eine Budgetkürzung von 1Million Euro pro Jahr, für 5 Jahre hinnehmen. Dabei wurden 20 Gärtnerstellen gestrichen.
Ursprünglich als Landschaftsgarten angelegt soll der Garten heute die Pflanzen der verschiedenen Erdteile und Habitate möglichst in ihrer natürlichen Umgebung zeigen. Die älteste Pflanze ist ein 160 Jahre alter Palmfarn. Ein weiteres
Highlight ist der Riesenbambus mit einer Höhe von 25m, pro Tag wächst er bis
zu 30cm. Die 20 Jahre alte Rarität ist eine Welwitschie. Es ist das einzige Exemplar was in einem Botanischen Garten Samen produziert.
Durch eine Patenschaft für eine Pflanze oder das Erwerben eines Stück Wegs, welches dann nach einem benannt wird, kann man das Institut unterstützen.
Das Geld wird dann z.B. für Renovierungen verwendet.
Im Botanischen Garten gibt es 15 Gewächshäuser, welche versetzt angelegt wurden, um eine optimale Sonneneinstrahlung zu ermöglichen. Der 2. Weltkrieg zerstörte die Häuser nicht direkt aber durch die Explosionen gingen die Scheiben kaputt und somit erfroren die Pflanzen. Manche überlebten nur weil engagierte Mitarbeiter sie mit nach Hause nahmen und sie dort weiterpflegten. Bereits 1950 wurde das erste Gewächshaus wiedereröffnet und im Mai 1968 das letzte. Mit dem Wiederaufbau wurde auch gleich alles erneuert. Im Jahr 2006 wurde die dringend fällige Sanierung des „Großen Tropenhauses“ bewilligt und im September 2009 wiedereröffnet.
Im Garten findet man überall Pavillons, die entsprechend dem Gebiet angepasst wurden.
Früher besaß der Garten auch ein eigenes kleines Kraftwerk, welches die Gewächshäuser mit Strom belieferte. Heute bezieht man Strom vom Fernheizwerk Steglitz. Damals legte man auch einen Brunnen an, das vorgefundene Tiefwasser dient bis heute zur Bewässerung der Freilandpflanzen. Die Gebäude beziehen jedoch Wasser vom öffentlichen Netz.
Das Museum gilt heute als Ergänzung zum Garten und stellt botanische Ausstellungen dar. Im Jahr 1993 wurde die „ Langzeit-Samenlagerung“ eingerichtet, für vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten. Mittlerweile zählen zu dieser Sammlung 5000 verschiedenen Samenarten.
Auf dem Gelände findet man auch 4 Gräber die an wichtige Personen des Gartens erinnern sollen. Ein weiterer Grabstein befindet sich auf dem Gelände,
es handelt sich hierbei jedoch nur um den Grabstein nicht um das eigentliche Grab. Es gab sogar mal einen Bunker im Botanischen Garten, der bei Fliegeralarm Schutz für das Personal und für den Aktenbestand bieten sollte. Die Zugänge zum Bunker wurden nach dem Krieg gesprengt, andere sind eingestürzt. Der Rest dient heute als Winterquartier für Fledermäuse.