Schloss Charlottenburg
Das Schloss Charlottenburg befindet sich im Bezirk Charlottenburg und ist der Stiftung preußische Schlösser und Gärten Berlin unterstellt.
Sophie Charlotte gab ihrem Ehemann, Kurfürst Friedrich III., den Landsitz vor den Toren Berlins zurück. Dafür bekam sie im Jahr 1695 als Ersatz das Dorf Lützow mit eigenem Grundstück ca. 7 km von Berlin entfernt. Ein Jahr später gab Sophie den Auftrag das Anwesen in eine Sommerresidenz um bauen zu lassen. Im Juni 1699 wurde das fertige Schloss eingeweiht und seither von Sophie als Residenz genutzt. Mit der Krönung Friedrichs zum König Friedrich I. wurde Sophie zur Königin in Preußen. Danach fanden immer wieder Um - und Ausbauten am Schloss statt.
Im Februar 1705 starb Sophie im Alter von 37 Jahren. Ihr zu Ehren benannte der König das Schloss sowie die angrenzende Siedlung in "Charlottenburg" um.
Seinen heutigen Grundriss erhielt das Schloss durch Friedrich Wilhelm II. .
Das Bernsteinzimmer war ursprünglich für das Schloss Charlottenburg vorgesehen. Dabei handelt es sich um eine komplette Wandvertäfelung aus Bernstein der Ostsee. Später wurde es auch als 8. Weltwunder bezeichnet. Bis zum Jahr 1712 wurden noch Arbeiten daran vermerkt, dann jedoch nicht mehr vollendet. 1716 machte Friedrich Wilhelm I. das Zimmer, dem
russischem Zar Peter dem Goße, zum Geschenk.
Zum Ende des 1. Weltkriegs fungierte der Ostflügel als Lazarett. 1926 wurde die Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten gegründet, mit einem Vertrag über die weitere Nutzung. Zum Ende des 2. Weltkriegs wurde das Schloss größtenteils zerstört und wenige Jahre später wieder aufgebaut.
1960 zog das Museum für Früh - und Vorgeschichte ins Schloss. Im Jahr 2003 eröffnete das Museum nach grundlegender Sanierung wieder seine Türen. 2009 wurde die Sammlung im Schloss geschlossen und im „Neuen Museum“ in Berlin Mitte untergebracht. Die Werkstätten blieben jedoch vorerst noch dort. In Zukunft soll vermutlich die Hohenzollerngruft untergebracht werden.
Der wieder aufgebaute lichtdurchflutete große Saal eignet sich perfekt für Veranstaltungen, Konzerte und Banketts. Der Neue Pavillon mit Gemäldegalerie und Skulpturen wird noch bis November 2011 wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen bleiben. Die Hohenzollerngruft im Mausoleum ist seit 2008 wieder zu besichtigen. Auch ist die Wohnung von Friedrich dem Großen und diverse Auszeichnungen von Friedrich I. und seiner Frau Sophie Charlotte zu sehen.
Der Schlossgarten wurde 1697 angelegt und nach dem Tode König Friedrich I. völlig vernachlässigt. Deswegen wurde er in den Jahren 1740 - 1786 im Auftrag
von Friedrich II. wieder hergestellt. Im Schlossgarten befindet sich auch das Teehaus Belvedere und ein Pavillon. Im 2.Weltkrieg wurde der Garten sehr stark verwüstet, der Wiederaufbau sollte dem alten Garten entsprechen. Dafür wäre allerdings die Pflege zu aufwendig gewesen und so wurde er an Hand von Büchern nachkonstruiert. Auch die Fontäne ist größer als die ursprüngliche.
Der Schlossgarten dient den Bewohnern der angrenzenden Altbaugebiete seit langer Zeit als Naherholungsgebiet. Seit 2004 existieren Pläne darüber für den Garten Eintritt zu nehmen, dagegen wehrt sich aber die Bürgerinitiative
„Rettet den Schlosspark“.
Während in den Jahren 2004 - 2006 das Schloss Bellevue renoviert wurde, wurde der Amtssitz des Bundespräsidenten ins Schloss Charlottenburg verlegt.
Sehenswert ist der jährliche Weihnachtsmarkt mit einem wundervoll angestrahlten Schloss und hübschen Weihnachtsmarktbuden.