Die Geschichte von Friedenau
Friedenau wurde ursprünglich von dem Hamburger Kaufmann und Grundbesitzer Johann Anton Wilhelm von Carstenn als Villenvorort englischen Stils entworfen. Das Gebiet erwarb er 1865. Der Bebauungsplan von Johannes Otzen sah um 1871/1872 vor, nur Stadtvillen zu errichten, wozu sich die Grundbesitzer verpflichten mussten. Einige der aus der Gründungszeit stammenden Landhäuser und Villen sind noch in der Nied-, Albe- und Handjerystraße zu bewundern. Es handelt sich um bescheidene, meist einstöckige Häuser mit Kellern und ausgebauten Dachgeschossen sowie sehr kleinen Gärten.
Aufgrund des Wohnraummangels in Berlin wurde 1887 eine neue Bauordnung von der preußischen Regierung erlassen, woraufhin viele Villen abgerissen und stattdessen Mietshäuser mit bis zu fünf Stockwerken errichtet wurden.
Im Jahr 1886 wurde ein Männer-Turnverein gegründet, der noch als Friedenauer TSC 1886 e. V. existiert. Zudem wurde damals der sehr beliebte Radsport auf der Zementbahn des Sportparks Friedenau betrieben, die für den im Jahr 1891 gegründeten Friedenauer Radfahrer - Verein gebaut worden war. Die Gewinner der Rennen erhielten das Goldene Rad von Friedenau in Form einer Medaille. Einer der ersten Stummfilme wurde 1904 mit dem Titel Auf der Radrennbahn in Friedenau gedreht, was den Bekanntheitsgrad der Rennbahn erhöte.
Im Jahre 1927/1928 gründete sich das Vokalensemble Comedian Harmonists in der Stubenrauchstraße 47. Die sechsköpfige Gesangsgruppe wurde international bekannt und musste sich 1935 aus politischen Gründen auflösen.
Während des Dritten Reichs wohnte der nationalsozialistische Propagandaminister Joseph Goebbels in der Fregestraße 76 und bereitete dort unter anderem seine Sportpalastrede vom 18. Februar 1943 vor, in der er das deutsche Volk zum „Totalen Krieg“ aufrief.
1986 wurde Friedenau zum „Erhaltungsgebiet“ erklärt.
Bibliothek, Niedstr.1
Gasthaus, Schmiljanstr.21
Bürohaus, Hauptstr.66
Dorfkirche, Friedrich-Wilhelm-Platz
Altbau, Hauptstr.
Altbau, Schmiljanstr.21
moderne Kirche, Stierstr.
Pferdestatue, Renée-Sintenis-Platz
altes Postamt, Renée-Sintenis-Platz
Restaurant, Handjerystr.77