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          17.03.2024

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Die Geschichte von Malchow

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In der Mittelsteinzeit (ca. 5000 v. Chr.) nutzten Jäger, Sammler und Fischer das Gebiet um Malchow als Rastplatz. Aufgrund von Fischreichtum und der fruchtbaren Böden begann fortan die Besiedlung. Dies bezeugen archäologische Funde (Feuersteingeräte und herzförmige Pfeilspitzen). Das Gebiet wurde in der jüngeren Bronzezeit (ca. 1200 v. Chr.) dann intensiver besiedelt und genutzt.

Deutsche Bauern gründeten während des 13. Jahrhunderts das Dorf Malchow. Aus dieser Zeit stammte auch die romanische Dorfkirche welche 1945 durch Wehrmachtsangehörige gesprengt wurde. Der Ort Malchow wurde 1344 in einer Schenkungsurkunde von Ludwig dem Älteren (Markgraf von Brandenburg) erstmals erwähnt. 1375/1376 wohnten hier schon 52 Einwohner. 1412 wurde das Rittergut Malchow von der Familie Barfuß erworben.
1629 lagerten die kaiserlichen Regimenter unter Wallenstein in Malchow. 1642 erhielt der Ort eine Schmiede und eine Bockwindmühle. Ein brandenburgisch-preußischer Staatsminister, Paul von Fuchs, tauschte 1684 seinen Blankenburger Besitz gegen das Malchower Gut. Nachfolgende Jahre werden als Malchows Blütezeit bezeichnet, da Paul von Fuchs den Ort zu seinem „Edelsitz“ ausbaute. Unter seiner Führung wurde ein Predigerwitwen- und Waisenhaus errichtet und die Kirche erneuert.

Im 18. Jahrhundert erwarben nacheinander König Friedrich I. und dann Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt das Gut. Neben dem Anlegen von neuen Alleen wurde auch der Lustgarten erweitert.
Ab 1734 wurde Malchow von Niederschönhausen verwaltet. 1882 wurde Malchow von der Stadt Berlin erworben, die große Flächen als Rieselfelder nutzte, nachdem es im 19. Jahrhundert noch einmal unter privater Führung stand. Zu dieser Zeit begann gezielte Zucht von Speisefischen am Malchower See, die bis in die 1960er-Jahre betrieben wurde. Im Jahre 1920 wurde auch Malchow zu Groß-Berlin eingemeindet und dem Bezirk Weißensee zugeordnet.

Ende der 1920er-Jahre bekam Malchow eine Omnibusverbindung nach Weißensee und rückte dadurch näher an die Stadt Berlin heran. Malchow expandierte durch die Entstehung der Siedlung Margarethenhöhe und der von den NILES-Werken errichteten Siedlung südöstlich des Malchower Sees in den 1930er-Jahren.
Das frühere Gut in Malchow wurde um 1955 in Volkseigentum umgewandelt. Das Volkeigene Gut (VEG) Malchow diente nun der Futterproduktion. In das Gutshaus bzw. Schloss Malchow zog die landwirtschaftlich-gärtnerische Fakultät der Humboldt Universität. 1985 wurde Malchow aufgeteilt aufgrund der Abspaltung Hohenschönhausens von Weißensee. Der Dorfkern sowie die Siedlung Margarethenhöhe befinden sich seitdem im Neubaugebiet Hohenschönhausen (seit 2001 Bezirk Lichtenberg). Die Stadtrandsiedlung dagegen verblieb in Weißensee (seit 2001 im Bezirk Pankow).

Ab 1990 sahen die DDR-Pläne für Malchow den Bau einer Großsiedlung vor.
Seit 2001 gehört Malchow zu Lichtenberg aufgrund der Bezirksreform und der daraus resultierenden Auflösung Hohenschönhausens als Verwaltungsbezirk.  Malchow ist mit 470 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2007) der kleinste Ortsteil von Berlin.

  Freidenskapelle

  Pfarrhaus

  hölzener Glockenstuhl der ehm. Dorfkirche

 


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